Sanierungsfahrplan: Das müssen Sie wissen!

Energieeffizienz dargestellt von A - G und ein Modell von einem Haus
Januar 31, 2025

Energieeffizienz, Umweltschutz und langfristige Kostenersparnis – das sind nur einige der zahlreichen Vorteile, die mit einem Sanierungsfahrplan verbunden sind. Doch was genau ist ein Sanierungsfahrplan, wie funktioniert er, und für wen ist er sinnvoll?

Was ist ein Sanierungsfahrplan?

Ein Sanierungsfahrplan ist ein detailliertes Konzept, das Schritt für Schritt darlegt, wie ein Gebäude energetisch saniert werden kann. Dabei werden Maßnahmen wie Dämmung, Heizungsmodernisierung und Fenstererneuerung individuell an die spezifischen Gegebenheiten des Gebäudes angepasst. Ziel ist es, die Energieeffizienz zu steigern, den CO₂-Ausstoß zu verringern und langfristig Heiz- sowie Stromkosten zu senken.

Warum ist ein Sanierungsfahrplan sinnvoll?

Ein Sanierungsfahrplan sorgt für Klarheit, welche energetischen Verbesserungen notwendig sind und in welcher Reihenfolge sie sinnvoll umgesetzt werden sollten. Das ermöglicht eine strukturierte und planbare Sanierung, die auch in finanzieller Hinsicht besser zu überblicken ist. Zudem wird durch die zeitliche Planung die Möglichkeit geschaffen, Förderungen zu erhalten, da der Sanierungsfahrplan oft eine Voraussetzung dafür ist. Eine energetische Sanierung steigert außerdem den Immobilienwert und trägt zum Umweltschutz bei, indem der CO₂-Ausstoß reduziert wird.

Was beinhaltet ein Sanierungsfahrplan?

Ein Sanierungsfahrplan besteht aus mehreren wichtigen Bausteinen, die sicherstellen, dass die Sanierung gezielt und effizient durchgeführt wird. Zunächst erfolgt eine energetische Analyse des Gebäudes. Hierbei wird der aktuelle Energieverbrauch genau unter die Lupe genommen, um Schwachstellen in der Dämmung, Heizung oder Belüftung zu identifizieren. Diese Analyse bildet die Grundlage für alle weiteren Planungen.

Im Anschluss wird ein Maßnahmenkatalog erstellt, der konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Energieeffizienz umfasst. Das können unter anderem die Verbesserung der Dämmung, der Austausch von Fenstern oder die Modernisierung der Heizungsanlage sein. Der Katalog enthält genau die Maßnahmen, die für das Gebäude am sinnvollsten sind. Dabei werden auch immer die finanziellen Möglichkeiten des Eigentümers berücksichtigt.

Ein wichtiger Bestandteil des Sanierungsfahrplans ist die Priorisierung der Maßnahmen. Hier wird festgelegt, welche Schritte zuerst durchgeführt werden sollten, um die größte Wirkung bei den geringsten Kosten zu erzielen. Dies hilft, die Sanierung in mehreren Etappen umzusetzen und ermöglicht es, die Maßnahmen je nach verfügbarem Budget zu planen.

Ein weiterer Aspekt ist die Kostenschätzung. Für jede Maßnahme wird eine detaillierte Aufstellung der voraussichtlichen Kosten erstellt. So erhalten Sie einen Überblick, mit welchen Kosten zu rechnen ist. Die Kostenschätzungen helfen dabei, die finanziellen Rahmenbedingungen der Sanierung festzulegen und die Investitionen zu planen.

Abschließend enthält der Sanierungsfahrplan auch einen Zeithorizont. Dieser zeigt auf, in welchem Zeitraum die verschiedenen Maßnahmen umgesetzt werden sollten und welche finanziellen Ressourcen zu welchem Zeitpunkt erforderlich sind. So lässt sich die Sanierung über mehrere Jahre hinweg steuern und an die finanziellen Möglichkeiten des Eigentümers anpassen.

Fördermöglichkeiten

Eine erfreuliche Nachricht für alle Eigentümer: Die Erstellung eines Sanierungsfahrplans wird in vielen Fällen vom BAFA-Programm (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert. Sie können dabei bis zu 80 % der Kosten für die Erstellung des Fahrplans erstattet bekommen. Zusätzlich gibt es regionale Förderprogramme, beispielsweise in Baden-Württemberg, die ebenfalls finanzielle Unterstützung bieten. Es lohnt sich, sich rechtzeitig über diese Optionen zu informieren, um die Sanierungskosten zu minimieren.

Rechtliche Grundlagen und regionale Besonderheiten in Baden-Württemberg

Der Sanierungsfahrplan hat nicht nur praktische Vorteile, sondern ist auch zunehmend ein Thema der Gesetzgebung. Besonders in Baden-Württemberg gibt es spezifische Regelungen, die Immobilieneigentümer betreffen. Diese beinhalten unter anderem das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG), das die Verpflichtung zur Nutzung erneuerbarer Energien bei Heizungsmodernisierungen festlegt. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt auf Bundesebene die Anforderungen an die Energieeffizienz von Neubauten und Sanierungen.

Besonders hervorzuheben ist die Sanierungsfahrplan-Pflicht in Baden-Württemberg. Hier wird im Rahmen des EWärmeG ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) verlangt, wenn bei einem Heizungswechsel 15 % des Wärmebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden sollen. Der Sanierungsfahrplan kann dabei als Ersatzmaßnahme anerkannt werden und bis zu 5 % der Pflicht erfüllen, wenn er innerhalb der letzten fünf Jahre vor dem Heizungstausch erstellt wurde.

Wer erstellt einen Sanierungsfahrplan?

Ein Sanierungsfahrplan sollte von einem zertifizierten Energieberater erstellt werden. Dabei ist es besonders wichtig, dass der Energieberater über eine BAFA-Zertifizierung verfügt, um die Voraussetzungen für die Beantragung von Fördermitteln zu erfüllen.

Tipp: Achten Sie darauf, dass der Energieberater alle relevanten Zertifikate vorweisen kann, um sicherzustellen, dass die Sanierungsplanung den Anforderungen entspricht und Fördermöglichkeiten genutzt werden können.

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